12.07.2017, 21:38 Uhr

10-Minuten-Takt auch ohne Zweigleisigkeit möglich

Bau zweiten Gleises für S 11 im Schutzgebiet Thielenbruch wäre mit erheblichen Eingriffen verbunden...

EU-weit geschützte Habitattypen unmittelbar am Gleiskörper
EU-weit geschützte Habitattypen unmittelbar am Gleiskörper
© Holger Sticht
Ein 10-Minuten-Takt der S 11 zwischen Bergisch Gladbach und Köln-Deutz ist auch ohne den Bau eines zweiten Gleises im Naturschutzgebiet Thielenbruch auf dem etwa 900 Meter langen Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen Dellbrück und Duckterath möglich. Dies ging aus einem Austausch zwischen Deutscher Bahn, Nahverkehr Rheinland, Naturschutzbehörden und -verbänden am 12. Juli in Köln hervor. Allerdings wäre eine gleichzeitige Nutzung für den Güterverkehr nur zeitlich eingeschränkt möglich.

Der Streckenabschnitt im Thielenbruch weist bereits einen Bahndamm für zwei Gleise auf, da die Strecke bis zum Zweiten Weltkrieg tatsächlich zweigleisig war. Allerdings müssten nach heutigen Normen zusätzliche bauliche Vorkehrungen getroffen werden.

Bahnstrecke im Bereich Thielenbruch
Bahnstrecke im Bereich Thielenbruch
© Holger Sticht
Diese betreffen z.B. die Entwässerung des Gleiskörpers, die allerdings in das FFH-Gebiet eingreifen und die Erheblichkeitsschwelle deutlich überschreiten dürfte. Eine Erhöhung des Damms, die Eingriffe in den Grundwasserhaushalt vermeiden könnte, hätte allerdings eine Verbreiterung des Bahndamms zur Folge, was wiederum zu erheblichen Flächenverlusten im FFH-Gebiet führen würde. Beide Eingriffe würden dem Verschlechterungsverbot entgegenstehen. Darauf wiesen u.a. die Vertreter des Bündnis Heideterrasse hin.

Da nach gegenwärtigem Stand keine zwingenden Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses für einen zweigleisigen Ausbau vorliegen, kommt im Abschnitt des FFH-Gebiets kein baulicher Eingriff in Betracht. Die Deutsche Bahn wird aber aufgrund des politischen Auftrags den Planungsprozess in den kommenden Monaten weiterführen.