26.02.2017, 14:08 Uhr

Naturschutz im Karneval

Jecke BUNDler stellen Heideflächen wieder her...

© BUND Köln
Traditonell werden in der Dellbrücker Heide auch die "dollen" Tage genutzt, um die letzten Naturschutzmaßnahmen des Winters durchzuführen. Dabei kam dieses Mal auch ein Minibagger zum Einsatz.

Etwa 2000 qm, die in den letzten Jahren durch die aus Nordamerika stammende Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) vollständig eingenommen worden waren, sind über Karneval frei gestellt worden. Wo in den letzten 10 Jahren mit der Traubenkirsche nur eine einzige Pflanzenart wuchs, sind nun die optimalen Bedingungen für zahlreiche seltene Arten geschaffen worden. Denn Bauernsenf, Haarginster, Feldthymian, Heidekraut und Berg-Sandglöckchen brauchen Licht und unbewachsenen Sandboden, um keimen zu können. Bläulinge, Grashüpfer, Sandbienen und Sandlaufkäfer benötigen diese karg bewachsenen Sandböden, um sich bereits nach wenigen Monaten hier ansiedeln zu können. Wichtig dabei ist, dass nur so kleinflächig vorgegangen wird und sich alle möglichen Vegetationsstadien gleichzeitig in enger Nachbarschaft abbilden können.

© BUND Köln
Zuerst wurden die Traubenkirschen gefällt und das Astwerk in Barrieren eingebaut, um die Erholungslenkung zu vereinfachen. Der Minibagger half dabei, das Astwerk in großen Bündeln zu transportieren. Zudem wurden mit Hilfe der Maschine Größere Wurzelstöcke aus dem Boden entfernt. Denn der Rückschnitt macht den Bäumen nichts, sie treiben allesamt wieder aus. Nachträglich wird die Traubenkirschenstreu und mit ihnen zigtausende Kirschkerne zusammengeharkt und aus der Fläche entfernt.

Die Traubenkirschenstümpfe, die stehen geblieben sind, werden im nächsten Winter entnommen. Denn ab 1. März werden keine Gehölze mehr angetastet.