31.03.2020, 15:47 Uhr

Vögel der Iddelsfelder Hardt

Charakterarten und Arten der Roten Liste...

Mäusebussard
Mäusebussard
© Giorgios Giannikopoulos
Wegen der Aufforstungen in der Brücker Heide und der Anlage des Ostfriedhofs ab den 1960ern und heute inzwischen wegen der intensiven Naherholung durch Hundehalter fehlen die einst typischen Vogelarten der Heidelandschaft fast vollständig. Der stark gefährdete Wiesenpieper tritt zumindest als regelmäßiger Durchzügler auf. Die Bachstelze, als ehemalige "Allerweltsart inzwischen auf der Vorwarnliste, brütet noch im Bereich der Penningsfelder Weiden. Aber die Goldammer als typischer Offenlandbewohner hat um 2010 die Mielenforster Wiese geräumt. Doch zumindest einige typische Waldarten zeigen den Wert der verbliebenen Eichen-Hainbuchenwälder auf.

Vier Spechtarten kommen hier vor, darunter die seltenen Waldarten Mittelspecht und Kleinspecht. Als Charakterart der Eichen-Hainbuchenwälder ist auch die Sumpfmeise mit mehreren Revieren vertreten. Punktuell gibt es noch den Waldlaubsänger. Der nahe verwandte Fitis bewohnt nur noch mit ähnlich wenigen Revieren Waldrandbereiche und lichte Waldformationen.

Waldlaubsänger
Waldlaubsänger
© Werner Funken
Hier lebt auch der Dompfaff oder Gimpel, der inzwischen auch auf der Vorwarnliste NRWs steht. Star, Turmfalke und Grünspecht sind Offenlandbewohner der Mielenforster Wiese und der Penningsfelder Wiesen, die aber ältere Bäume mit Totholz benötigen. Auf letzteren ist der Rauchschwalbenbestand hervorzuheben, der offensichtlich von der Haltung der Fjördpferde profitiert. Auch im Bereich Hardthof und Thurner Hof gibt es noch Rauchschwalbenkolonien.

Habicht, Sperber und Mäusebussard sind Brutvögel, seit einigen Jahren sieht man sogar den von weiter entfernt kommenden Rotmilan fast täglich bei der Nahrungssuche.

Herr und Frau Dompfaff
Herr und Frau Dompfaff
© Werner Funken
Aus avifaunistischer Sicht ist die Vielfalt insgesamt inzwischen überschaubar. 4 Brutvogelarten der Roten Liste Nordrhein-Westfalens sowie 5 weitere Arten der entsprechenden Vorwarnliste zeugen von den starken forstwirtschaftlichen Eingriffen und der ungeregelten Hundehalternutzung. Das Potenzial aber ist eigentlich deutlich größer und sollte zukünftig in den Fokus rücken, v.a. durch eine Ausweisung eines Naturschutzgebiets auf Teilflächen mit geeigneter Erholungslenkung. Der Rotmilan ist ein echter Ansporn hierfür.