"Nur wenn wir die Lebensräume und Wanderkorridore kennen, können wir die Wildkatze, und mit ihr zahlreiche andere bedrohte Arten auf Dauer erfolgreich schützen", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Landesumweltministerium, Horst Becker.
Dabei macht man sich die Anziehungskraft von Baldrian zu Nutze, die viele Hauskatzenbesitzer von ihren Lieblingen kennen: Angelockt durch den für sie unwiderstehlichen Duft reiben sich die Katzen an den aufgerauten Holzleisten und hinterlassen dabei Haare, anhand derer man Art, Geschlecht und Verwandtschaft ermitteln kann. Doch von dieser Vorliebe abgesehen hat die Europäische Wildkatze mit unseren Stubentigern wenig gemein.
"Wildkatzen sind keine verwilderten Hauskatzen", sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht, "archäologische Funde belegen die Anwesenheit der Wildkatze bereits vor mind. 300 000 Jahren".Erst vor etwa 2 000 Jahren führten die Römer Hauskatzen, die von einer afrikanischen Unterart der Wildkatze abstammen, bei uns ein. Durch Verfolgung und Zerschneidung der Landschaft mit Verkehrswegen waren die einst über ganz Mitteleuropa verbreiteten Europäischen Wildkatzen auf wenige, zersplitterte Restareale wie die Eifel zurück gedrängt worden. Dank des verbesserten Schutzes scheint sie in den letzten Jahren verloren gegangene Lebensräume wiederzubesiedeln.
Ob die Wildkatze auch schon nach Lohmar zurück gefunden hat, kann jetzt noch nicht gesagt werden.
"Die genetischen Analysen der zahlreichen Proben durch das Senckenberg-Institut werden noch Monate in Anspruch nehmen", sagte Katzenexpertin Thiel.
Auf kurz oder lang dürfe man aber mit den Tieren rechnen, die nächsten derzeit bekannten Vorkommen im Siebengebirge seien nicht weit.