03.04.2023, 22:17 Uhr

Heidespaziergang durch den Thielenbruch

Zehn Naturinteressierte wanderten mit Karin Stagge und Silke Stumper vom BUND durch das Schutzgebiet...

Kemperbachsümpfe
Kemperbachsümpfe
© Bündnis Heideterrasse
Von Luisa Krakau

Der Thielenbruch ist eine Siedlung im Kölner Stadteil Dellbrück, benannt nach einem Sumpf- und Moorgebiet, dessen Reste heute unter Naturschutz stehen. Der erste Teil des Namens kommt von einem im 15. Jahrhundert lebenden Großpächter und „Bruch“ ist ein Begriff für Feuchtgebiete oder Moore. Über die Jahre wurden die meisten Bereiche des Thielenbruchs durch Entwässerungsgräben trockengelegt, doch wie in vielen Teilen der Bergischen Heideterasse, gibt es auch hier Pläne zur Wiedervernässung.

Zuerst konnten wir im direkten Vergleich eine forstwirtschaftlichen Fläche und einen naturnaheren Wald sehen. Auf der einen Seite sieht man gezielt angepflanzte, gleichalte Buchen mit fehlender Strauchschicht. Im gegenüberliegenden Teil dagegen, befinden sich die verschiedenen Schichten der Vegetation, welche dadurch eine höhere Diversität beherbergen und wertvolleren Lebensraum darstellen.

Entlang des Weges entdeckten wir die strahlenden weißen Buschwindröschen und die selteneren Gelben Buschwindröschen, und wir haben die Unterschiede zwischen Erlen, Eschen, Buchen sowie der heimischen Gemeinen Traubenkirsche und der aus Nordamerika eingeführten Spätblühenden Traubenkirsche gelernt. Außerdem konnten wir den giftigen Aronstab und Flatter-Ulmen entdecken. Die Flatter-Ulmen, sind in Deutschland nur noch selten zu finden und fühlen sich hier auf dem feuchten Standort besonders wohl.

Gierather Mühle
Gierather Mühle
© Luisa Krakau
Daraufhin sind wir auf die Schlodderdeichswiese gestoßen. Diese stellt eine wichtige Verbindung des Thielenbruches zur Schluchter Heide dar. Leider soll diese nun bebaut werden, wodurch ein wichtiger Lebensraum, sowie ein wichtiger Vernetzungskorridor verloren geht. Dies ist zum Beispiel ein Problem für die Ringelnatter, welche von Gebiet zu Gebiet wandern muss und diese Möglichkeit durch Bebauung verlieren wird.

Eine weitere Sehenswürdigkeit unserer Tour war die Gierather Mühle an der Strunde. Sie wurde 1345 gebaut und über die Jahre zum Schleifen von Sensen, Scheren und Klingeln und später als Ölmühle und Getreidemühle genutzt. Heute dient sie Wohnzwecken. Außerdem liegt die Strundewiese an dem Bach. Sie wird durch Staffelmahd vom BUND Köln ökologisch aufgewertet und ist dadurch ein wertvoller Offenland-Lebensraum. Hier werden auch immer freiwillige gesucht, die Interesse haben den Naturschutz zu unterstützen.