04.06.2018, 22:12 Uhr

Wiederfund des Rotkleebläulings

Die ausgestorbene Tagfalterart konnte in der Wahner Heide wiederentdeckt werden...

Von Klaus Hanisch 

Rotkleebläuling
Rotkleebläuling
© Karlheinz Böttinger
Am 31. Mai 2018 konnte Karlheinz Böttinger ein Weibchen des Rotklee-Bläulings (Cyaniris semiargus) in der Wahner Heide beobachten. Der Fundort liegt im Rösrather Teil der Wahner Heide, im Geisterbusch an der Einmündung Brander Weg/ November, etwa 300 m hinter der Stadtgrenze von Köln. Die Art wird in der Rote-Liste NRW von 2010, Naturraum II unter ausgestorben/ verschollen geführt und konnte 42 Jahre nach den letzten bekannten Funden vom Juni 1976 aus der Wahner Heide und Köln-Dellbrück wiedergefunden werden.

Rotkleebläuling
Rotkleebläuling
© Karlheinz Böttinger
Der Rotklee-Bläuling war im Bereich Köln-Rath-Königsforst und Wahner Heide eine eher gewöhnliche Erscheinung, wenn auch nicht so häufig und verbreitet wie der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus). Der Rotklee-Bläuling flog 1958 in unserem Garten in Köln-Rath. Von dort aus flog die Art über die Wiesen und Kleefelder hinweg bis zur Erker Mühle, am Waldrand des Königsforstes zwischen Köln-Rath-Königsforst und Köln-Brück gelegen. Im folgenden konnte ich die Art an verschiedenen Stellen im Königsforst und der Wahner Heide feststellen. Dort wird der Rotklee-Bläuling wohl bis etwa Ende der 70er Jahre geflogen sein. Die Vermutung liegt nahe, dass die Art im Bereich Königsforst/ Wahner Heide für Jahrzehnte verschwunden war, da trotz reger Beobachtungen vieler Schmetterlingskundler, Naturbeobachter und Hobby-Fotografen in diesem Bereich keine Meldungen mehr erfolgt sind. Die Art ist vermutlich aus dem nahegelegenen Bereich Unteres Siegtal in die Wahner Heide eingewandert, da aus dieser Region seit 2015 wieder Fundmeldungen vorliegen.