25.04.2020, 00:39 Uhr

Besondere Pflanzenarten des Dünnwalder Walds

"Wappenpflanze" ist das Kleine Helmkraut...

Bei Pflanzenarten denkt man als Dünnwalder wahrscheinlich zuerst an die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Diese sind aber erst im 19. Jahrhundert und v.a. nach dem Zweiten Weltkrieg durch Förster massenhaft angebaut worden, sind hier nicht ursprünglich heimisch.

Bärlauchblüte
Bärlauchblüte
© H. Sticht
Auch der Bär-Lauch (Allium ursinum) ist vielen Einheimischen ein Begriff, wegen des Massenvorkommens nahe des Dünnwalder Siedlungsbereichs. Dieser ist aber aufgrund seines Anspruchs an sehr nährstoffreiche Standorte eher untypisch für den Naturraum Heideterrasse.

Typische Arten z.B. der Dünnwalder Gemeindeheide wie Heidekraut (Calluna vulgaris) oder Hundsveilchen (Viola canina) kommen heute nur noch sehr kleinflächig und selten vor, da ihre Lebensräume durch die Forstwirtschaft weitgehend vernichtet worden sind. Auch die Moore, die sich großflächig im Osten des Dünnwalder Walds entwickelt hatten, waren einst durch die Forstwirtschaft vernichtet worden. Doch Dank der Ausweisung als geschützte Landschaftsbestandteile und weitgehende Aufgabe forstlicher Maßnahmen haben sich einige Arten reliktartig bis heute halten können. Neben zahlreichen Torfmoosarten zählt hierzu z.B. auch der bundesweit gefährdete Königsfarn (Osmunda regalis). 

Kleines Helmkraut zwischen Torfmooskissen
Kleines Helmkraut zwischen Torfmooskissen
© Gabriele Falk
Einen der landesweit größten Bestände hat hier noch das Kleine Helmkraut (Scutellaria minor), eine kalkfliehende gefährdete Pflanzenart der Moorwälder. Weil sie die Restmoore des Dünnwalder Walds zu einem landesweit bedeutenden Areal macht, haben wir sie in den Banner Dünnwalder Wald aufgenommen. Sie steht beispielhaft dafür, welches enorme Potenzial im Dünnwalder Wald nach wie vor schlummert und durch geeignete Naturschutzmaßnahmen, u.a. durch Maßnahmen der Wiedervernässung, wieder erweckt werden kann.