14.03.2013, 12:31 Uhr

Boden des Jahres in der Wahner Heide

Plaggenesch, der Boden des Jahres 2013, am Fuße des Telegraphenberges in der Wahner Heide zu finden.

Podsol mit Plaggeneschauflage
Podsol mit Plaggeneschauflage
© Begonia
Plaggenesche sind bedeutende landschafts- und kulturgeschichtliche Relikte. Sie sind Zeugnisse alter Bewirtschaftungsformen, die in der Plaggenauflage erhalten und heute noch in der Landschaft nachweisbar sind. Zugleich sind sie Archive für archäologische Funde, die verbreitet an der Basis des Plaggenauftrags und in der Plaggenauflage enthalten sind.

Neben ihrer teilweise hohen Bodenfruchtbarkeit, die Plaggenesche auch heute noch für die Pflanzenproduktion wertvoll macht, sind sie auch für den Landschaftswasserhaushalt von großer Bedeutung, da sie im Vergleich zu den sie umgebenden natürlichen Böden deutlich mehr Wasser speichern können.

Die Hauptverbreitungsgebiete der "Grauen Plaggenesche" sind meist nährstoffarme Gebiete Nordwestdeutschlands. "Braune Plaggenesche" hingegen sind oftmals weiter südlich im Osnabrücker Raum bis hin zum südöstlichen Münsterland verbreitet.

Viele Plaggenesche sind vor allem als Folge ihrer ortsnahen Lagen stark von Bebauung und durch Sondernutzungen gefährdet. Durch den Naturschutz in der Wahner Heide, konnte dieser bedeutungsvolle Bodentyp jedoch in unserer Region erhalten bleiben.

Blick vom Telegraphenberg
Blick vom Telegraphenberg
© Holger Sticht
In der Wahner Heide findet man ihn am Fuße des Telegraphenberges, welchen man nördlich der Troisdorfer Heide nach einigen Minuten zu Fuß erreicht. Ein Spaziergang hier her lohnt sich allein des Ausblicks wegen. Sie erreichen den Telegraphenberg über die Telegraphenberg-Tour oder die Fliegenberg-Tour.

Michelle Zülich und Silja Zimmermann

Quelle: Broschüre "Boden des Jahres - Plaggenesche"