28.08.2014, 20:59 Uhr

Die Vogelarten des Lohmarer Waldes

Rund 70 Brutvogelarten sind aktuell bekannt..

Goldammer
Goldammer
© Vera Kiefer
Drei Biotopkomplexe mit jeweils typischer, wenn auch nicht mehr vollständiger Artenausstattung können für den Lohmarer Wald hervorgehoben werden:

  • Teiche mit Verlandungszonen im Südwesten (u.a. Stallberger Teiche)
  • Feldflur im Osten sowie einzelne verstreute Heidebiotope und Windwurfflächen
  • Alte naturnahe Buchen- und Eichenwälder (u.a. Ingerberg)

Die Stallberger Teiche sind Menschen gemachte Stillgewässer mit stellenweise dichten und artenreichen Verlandungsgürteln. Hier brüten Haubentaucher, Zwergtaucher, Höckerschwan, Graugans, Blässralle, Teichralle, Stockente, Reiherente, Eisvogel und Teichrohrsänger. Graureiher und Kormoran können bisweilen bei der Nahrungssuche beobachtet werden. In NRW etablierte Neubürger wie Kanadagans und Nilgans haben die Teiche längst für sich entdeckt.

Teichrohrsänger
Teichrohrsänger
© Vera Kiefer
Heidebiotope sind im 20. Jahrhundert aufgrund fehlender Bewirtschaftung und Aufforstungen weitgehend verloren gegangen. Vogelarten dieser Lebensräume finden sich noch in der Feldflur im Osten des Lohmarer Walds. Charakterart dort ist die Goldammer, die als ehemalige "Allerweltsart" auf die Vorwarnliste NRWs (Stand 2008) gerutscht ist. Auch Neuntöter, Klappergrasmücke sowie die gefährdeten Bluthänfling und Feldsperling kommen hier vor.

Zwergtaucher
Zwergtaucher
© Vera Kiefer
Die Dohle und die Hohltaube benötigen solche offenen Lebensräume zur Nahrungssuche. Zur Fortpflanzung sind sie aber auch auf alte Baumbestände mit entsprechendem Höhlenreichtum angewiesen. Dabei profitieren sie von den "Bauarbeiten" des Schwarzspechts, der im Lohmarer Wald mit zwei Revieren vertreten ist. Mittelspecht und Kleinspecht, der laut Roter Liste in NRW als gefährdet gilt, sind weitere Bewohner alter Eichen- und Buchenbestände. Der ebenfalls gefährdete Waldlaubsänger benötigt naturnahe Strukturen wie Kraut- und Strauchschicht in alten Wäldern, die Waldschnepfe brütet in den Bruchwäldern. 

Der Heimat- und Geschichtsverein Lohmar unterstützt seit vielen Jahren Höhlenbrüter im Bereich des Lohmarer Stadtwalds mit Nistkästen.

Nilgans
Nilgans
© Vera Kiefer
Auch als Rastvogelgebiet ist der Lohmarer Wald, hier insbesondere die Stallberger Teiche, von großer Bedeutung. Spießente, Schnatterente, Krickente, Löffelente und Silberreiher sind hier - wenn auch in geringer Zahl - als Durchzügler bzw. Wintergäste zu beobachten.