14.02.2020, 12:44 Uhr

Erster Nachweis des Wolfs für Königsforst und Wahner Heide

LANUV bestätigt eine Fotofallen-Beobachtung aus Juli 2019...erster Nachweis eines Wolfs für Grünbrücke...

Grünbrücke über A 3
Grünbrücke über A 3
© Bündnis Heideterrasse
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt einen Wolfsnachweis auf der Grünbrücke über die Autobahn bei Köln vom 27.07.2019. Wie die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bestätigt hat, handelte es sich um einen männlichen Wolf. Der Wolf lief um 11:51 Uhr aus Richtung Königsforst kommend in hohem Tempo über die Grünbrücke in die Wahner Heide. Dabei wurde er von einer Fotofalle erfasst. Weitere Nachweise aus dem Bereich Wahner Heide oder Königsforst liegen dem LANUV nicht vor. Die Identität und der Verbleib des Wolfes sind nicht bekannt. Es handelt sich um den ersten Wolf, der in NRW auf einer Grünbrücke nachgewiesen wurde.

Grünbrücken von allen Wildtieren genutzt

Feldhasen-Paar auf der Grünbrücke A3, Fotofallen-Aufnahme 15.06.2014
Feldhasen-Paar auf der Grünbrücke A3, Fotofallen-Aufnahme 15.06.2014
© LANUV
Seit ihrer Eröffnung Ende 2013 werden die beiden Grünbrücken über die Autobahn A3 und über die Rösrather Straße L284 mit Fotofallen überwacht. Größere Säugetiere (Rothirsche, Rehe, Wildschweine) wie auch kleinere Säugetiere (Feldhase, Fuchs, Dachs, Marder, Iltis) queren die beiden Grünbrücken regelmäßig und können so sicher die Naturschutzgebiete Wahner Heide und Königsforst erreichen. Dies gilt auch für noch kleinere Tiere wie Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger, die nicht durch die Fotofallen erfasst werden. Bei der Sichtung der sehr zahlreichen Bilder aus dem Kalenderjahr 2019 wurde das Foto mit dem Wolf erst jetzt entdeckt.

Wolfshinweise aus nächster  Umgebung: Neuwied und Bergisches (Herbst 2019)

Ein Wolf | Symbolbild
Ein Wolf | Symbolbild
© Heiko Anders / NABU
Das nächst gelegene Wolfsrudel befindet sich im Feldkircher Wald bei Neuwied. Als ausgesprochenes Lauftier sind Wölfe in der Lage, diese Strecke innerhalb von 24 h zurück zu legen. Neben diesem männlichen Wolf liegen aus dem Herbst mehrere Nachweise eines weiblichen Wolfes aus dem Bergischen Land vor. Damit besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass sich in der Region ein fortpflanzungsfähiges Wolfspaar gefunden hat. Da Wölfe täglich eine Strecke von 40 Kilometern zurücklegen ist nicht auszuschließen, dass ein oder beide Tiere inzwischen wieder abgewandert sind. Sollte sich die Wölfe hier niederlassen, werden sie durch das Wolfsmonitoring festgestellt. Dazu sind auch Meldungen aus der Bevölkerung z.B. über Wolfssichtungen wichtig.

Wolf gesehen? Sorge um Nutztiere?

Wolfsberater Dietmar Birkhahn bei einem Vortrag am Turmhof in Rösrath, 12.02.2020
Wolfsberater Dietmar Birkhahn bei einem Vortrag am Turmhof in Rösrath, 12.02.2020
© Justus Siebert
Sollten Sie einen Wolfsverdacht haben nimmt der offizielle Wolfsberater der Kreise Rhein-Sieg, Oberberg und Rheinberg, Dietmar Birkhahn, Ihre Meldung unter 0171 474 1228 oder wbd.birkhahn@t-online.de gerne entgegen.

Herr Birkhahn berät auch Halter von Nutztieren bei Fragen zu Schutzmöglichkeiten vor möglichen Übergriffen durch Wölfe. Am 12.02.2020, zwei Tage vor der Pressemeldung vom Wolf auf der Grünbrücke, hatte er noch einen Wolfs-Vortrag im Heideportal Turmhof in Rösrath gehalten.

Auf der Internetseite www.DBB-Wolf.de können Sie sich über das Vorkommen von Wölfen in Deutschland und Nordrhein-Westfalen informieren.

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