"Die neuen Lärmmesswerte für die Bergisch-Gladbacher-Straße mit Spitzenwerten von über 77 dB(A) tags und über 69 dB(A) nachts führen zu Gesundheitsschäden für die Anwohner. Bei Belastungen durch den Straßenverkehr von über 65 dB(A) tagsüber ist bereits mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu rechnen. Dieser Wert wird sogar um 12 dB(A) übertroffen. Dabei entspricht eine Veränderung um 10 dB in etwa einer Verdoppelung der subjektiv empfundenen Lautstärke", sagt Helmut Röscheisen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Seit Jahren belasten alarmierende Überschreitungen der Lärm- und Luft-Grenzwerte die Anwohner auf der Bergisch-Gladbacher-Straße. An dieser Haupt-VerbindungsStraße zwischen Köln und Bergisch Gladbach werden in den östlichen Kölner Stadtteilen in der Spitze bis zu 2.500 Kfz pro Stunde gezählt, einschließlich weit über 100 Lkw.
Und im Personenverkehr könnte die Bergisch-Gladbacher-Straße kurzfristig entlastet werden, wenn auch die Stadtbahn-Linie 3 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) ganztags bis Thielenbruch durchfahren würde. Eine Schnellbus-Linie aus Bergisch Gladbach zur Dellbrücker HauptStraße oder nach Thielenbruch könnte hierzu ein gutes Angebot schaffen, um weitere Bürger auf Bus und Bahn umsteigen zu lassen, fordert Friedhelm Bihn, Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Bergisch Gladbach. "Wichtig und kurzfristig einzuführen sind auch Direktbusse von den Ford-Werken über Chem-Park - Stammhein/Flittard - Dünnwald - Dellbrück - Porz mit wenigen Halten an zentralen Punkten (analog den Metrobussen in München / Hamburg / Berlin)", ergänzt Roland Schüler vom VCD Köln. außerdem müssten, so Bihn, die Park+Ride-Kapazitäten in Duckterath und Dellbrück weiter ausgebaut werden. Und aus BUND-Sicht müsste die Planung zur Einführung eines Zehn-Minuten-Taktes für die S-Bahn S 11 nach Bergisch Gladbach, ohne die überflüssige Zweigleisigkeit im Naturschutzgebiet Thielenbruch, forciert werden.
Wichtig sei auch die Anbindung Bergisch Gladbachs über Köln-Mülheim an den geplanten schnellen Regionalverkehr - den künftigen Rhein-Ruhr-Express (RRX). Mit der dann attraktiveren S-Bahn und der Verknüpfungsmöglichkeit würden sich viele Autofahrten vermeiden lassen.